Am 22. Mai werden wieder die Tweed-Anzüge über die Rückenprotektoren gezogen. Beim Distinguished Gentleman’s Ride putzt man sich klassisch fein heraus, um gleich mit zwei Vorurteilen gegenüber Motorradfahrern aufzuräumen: Sie seien ölverschmiert und kümmerten sich einen Dreck um ihre Gesundheit. Dagegen wirbt die 2012 in Australien initiierte Ausfahrt international für mehr Achtsamkeit gegenüber Prostatakrebs und psychischen Erkrankungen bei Männern. Über 31 Millionen US-Dollar wurden bisher über Spenden für die medizinische Forschung eingesammelt.
Für diesen wohltätigen Zweck kooperiert der DGR seit 2019 mit der australischen Movember Foundation. Die Organisation mit dem geschwungenen Schnurrbart als Signet verteilt die Spendengelder an Gesundheitsprogramme, für die sie sich verbürgt. In diesem Jahr geht das Geld an die Prostatakrebs-Forschung, Prostatakrebs-Gesundheitsdienste und Suizidpräventions-Angebote.
Natürlich hat so eine Ausfahrt im Sonntagsputz einen weiteren Effekt. Sie macht höllisch Spaß. Anfangs war die Teilnahme auf Motorräder begrenzt, die ihre Wurzeln aus den 60ern stolz ausstellten: Cafe Racer, Scrambler, Blech-Roller … Schließlich wurde die Idee durch ein Foto von Mad Man Don Draper auf einer Matchless ausgelöst. Aber auch auf einer Rennsemmel mit Vier-Farb-Verkleidung kann man im orange-farbenen Anzug von Paul Smith schwer dapper rüberkommen. Und selbstverständlich steht der DGR allen Geschlechtern offen: m/w/d. Für 2022 haben allein in Deutschland 26 Städte einen Ride angemeldet. Gentlemen, let’s have some good mindful fun!
Fotocredit: Bernado Lucio